Was ist Kolophonium?
Kolophonium â auch als Harz bekannt â ist ein unverzichtbarer Bestandteil beim Spielen von Violine, Bratsche, Cello oder Kontrabass. Ohne es wĂŒrde der Bogen kaum einen Ton erzeugen. Die Bogenhaare sind von Natur aus zu glatt, um die Saiten richtig zum Schwingen zu bringen. Kolophonium sorgt fĂŒr die notwendige Reibung, gibt dem Bogen Halt und ermöglicht so die Resonanz der Saiten.
Das Harz selbst ist eine natĂŒrliche Substanz, die ĂŒblicherweise aus dem Harz von Kiefern oder Fichten gewonnen wird. Nach der Ernte wird es erhitzt, gefiltert und manchmal mit Ălen oder Metallen vermischt, um bestimmte Eigenschaften zu erzielen.
Wie genau funktioniert Harz?
Streicht man mit einem gut mit Kolophonium bestrichenen Bogen ĂŒber die Saiten, haftet das Kolophonium kurz an der Saite, bevor es sie wieder loslĂ€sst. Dieser Vorgang wiederholt sich schnell und erzeugt so die Schwingungen, die den charakteristischen Geigenklang ausmachen.
Ohne Kolophonium wĂŒrde der Bogen reibungslos ĂŒber die Saiten gleiten und kaum einen Ton erzeugen. Zu viel Kolophonium hingegen erzeugt einen kratzenden, staubigen Klang und hinterlĂ€sst einen weiĂen, pudrigen RĂŒckstand auf der Geige.
Arten von Kolophonium
Kolophonium ist nicht gleich Kolophonium. Je nach Instrument, Spielweise und sogar Klima sind verschiedene Sorten erhÀltlich:
1. Leichtes Harz
Leichtes Kolophonium ist in der Regel etwas hĂ€rter und wird hĂ€ufig von Geigern und Bratschisten verwendet. Es erzeugt einen hellen, weichen Ton und ist ideal fĂŒr warme oder feuchte Klimazonen, in denen weiches Kolophonium zu klebrig werden wĂŒrde.
2. Dunkles Harz
Dunkles Kolophonium ist weicher, zĂ€hflĂŒssiger und haftet besser an den Haaren. Diese Sorte wird hĂ€ufig fĂŒr Cello und Kontrabass verwendet, da sie einen volleren, tieferen Ton erzeugt. Dunkles Kolophonium eignet sich auch besser fĂŒr kalte Bedingungen.
3. Spezifische Zusammensetzungen
Manche Marken fĂŒgen Metalle wie Gold, Silber oder Kupfer hinzu, um den Farbton und die Haptik zu beeinflussen:
- Goldharz sorgt fĂŒr einen warmen, satten Ton.
- Silberkolophonium sorgt fĂŒr einen klaren, prĂ€zisen Ton.
- Hinsichtlich ihrer Eigenschaften liegt Kupferharz irgendwo zwischen Gold und Silber.
Wie trÀgt man Kolophonium auf?
- ĂberprĂŒfen Sie den Stiel: Stellen Sie sicher, dass die Borsten sauber und trocken sind.
- Reiben Sie das Kolophonium ĂŒber die Haare: Bewegen Sie den Bogen langsam 4-10 Mal ĂŒber die OberflĂ€che des Kolophoniums.
- Neuer Stock? Bei neuen Borsten am Stock muss möglicherweise etwas mehr Harz aufgetragen werden; es dauert eine Weile, bis die Borsten richtig haften.
- Vorsicht mit zu viel Kolophonium: Zu viel Kolophonium kann den Klang trĂŒben und Staub auf der Geige verursachen.
Eine gute Faustregel: Wenn der Stick reibungslos spielt und nicht abrutscht, verwendet man genau die richtige Menge Kolophonium.
Wartung und Tipps
- Harz an einem kĂŒhlen, trockenen Ort lagern. Hitze kann das Harz schmelzen oder klebrig machen.
- Verwenden Sie nach dem Spielen ein weiches Tuch, um ĂŒberschĂŒssigen Kolophoniumstaub von der Geige und den Saiten zu entfernen.
- Altes Harz sollte alle ein bis zwei Jahre ausgetauscht werden . Altes Harz kann aushÀrten und seine Haftkraft verlieren.
- Verwenden Sie ein GehĂ€use oder einen BehĂ€lter, um das Harz vor Bruch zu schĂŒtzen â Harz ist zerbrechlich!
Bekannte Marken von Geigenkolophonium
Es gibt viele Marken auf dem Markt, jede mit ihrem eigenen, unverwechselbaren Charakter. Einige beliebte Marken unter Streichinstrumentenspielern sind:
- Hill â klassisches QualitĂ€tsharz, zuverlĂ€ssig und langlebig.
- Pirastro â verschiedene Variationen fĂŒr Violine, Bratsche, Cello und Kontrabass.
- Bernardel â geliebt fĂŒr seine geschmeidige Anwendung und seinen warmen Farbton.
- Andrea (ehemals Tartini) â Premium-Harz mit hoher Haftung und Farbtonkontrolle.
- Hidersine â ausgezeichnetes Preis-Leistungs-VerhĂ€ltnis, ideal fĂŒr AnfĂ€nger.
Wie wÀhlt man das richtige Harz aus?
Die Wahl hÀngt von Ihrem Instrument, Ihrem Spielstil und Ihren persönlichen Vorlieben ab:
- AnfÀnger : WÀhlen Sie ein mittelfestes oder leichtes Harz, das sich leicht auftragen lÀsst.
- Fachleute : Das Experimentieren mit verschiedenen Marken kann subtile Verbesserungen bewirken.
- Cellisten und Kontrabassisten : WĂ€hlt ein dunkleres, weicheres Kolophonium mit mehr Griffigkeit.
- Trockene Bereiche : Ein weicheres Harz verhindert das Abrutschen.
- Feuchte Bereiche : Verwenden Sie ein hÀrteres Harz, um ein Verkleben zu vermeiden.
Abschluss
Obwohl Kolophonium fĂŒr Geigen klein und unscheinbar wirken mag, spielt es eine entscheidende Rolle bei Streichinstrumenten. Das richtige Kolophonium hebt den Klang Ihrer Geige â von dĂŒnn und glatt zu voll, warm und ausdrucksstark. Indem Sie auf QualitĂ€t, Art und Anwendung des Kolophoniums achten, verbessern Sie nicht nur Ihren Klang, sondern auch Ihren Spielkomfort.